@a.t.m, bei uns gibt es Pfarreien, wo nur noch auf ausdrücklichen Wunsch ein Priester die Beerdigung leitet. In aller Regel kommt aber ein für Beerdigungen ausgebildeter Laienseelsorger, der die Beerdigungsfeier leitet. Ich war erst vorletzte Woche auf einer Beerdigung. Es war ein Urnenbegräbnis in einen "Urnenwald". Ein neu angelegter "Friedhof", wo ausschließlich Urnenbegräbnisse stattfinden. Auffällig ist, das bei diesen Friedhof, nur sehr wenige Grab-Kreuze, oder Kreuzsymbole zu sehen sind. Neben einen Baum wurde ein kleines Loch ausgehoben, in dem die Urne dann neben den Baum eingelassen wurde. Dann wurde am Baumstamm ein Art Plakette befestigt, mit den Namen und den Geburts-und-Sterbedaten des verstorbenen, sowie einer Photographie. Die Beisetzung fand ohne Priester statt, obwohl der verstorbene katholisch war. Vor d. Beisetzung sprach der Herr vom Bestattungsinstitut ein paar Worte, zum Andenken, an d. Verstorbenen, in einen Raum, wo die Urnen vor der Beisetzung aufgestellt sind, der einer Krankenhauskapelle ähnelte und bei einen Begräbnis mit Priester, auch als Kapelle dient. Dann tauchte etwas überraschend noch ein Laienseelsorger, aus der Pfarrei des Verstorbenen auf. Er erklärte uns zunächst, das er für Begräbnisse ausgebildet wurde und den überlasteten Pfarrer vertritt, was jedoch wirklich in Ordnung gehen würde. Es wurden ein paar salbungsvolle Worte gesprochen und ein Vater unser gebetet. Bevor die Trauergemeinde zum Urnengrab ging, blieben die Trauergäste noch im Aufbahrungsraum sitzen, wo einige Dias Bilder gezeigt wurden und es wurde Rock und Popmusik abgespielt, u.a. das Lied von Andreas Gabalier, a mol, seng ma uns wieda,...... Das rührte sodann den ein, oder anderen zu Tränen. Am Grab sprach der Seelsorger noch ein paar Gebete und spendete der Trauergemeinde Trost und am Ende wurde noch ein gemeinsames Vater unser gebetet. Von den ca 40-50 Trauergästen blieb der Großteil still und blickte zu Boden. Maximal fünf Gäste beteten dann auch laut mit. Die Trauergäste waren aber alles Deutsche und in der großen Mehrzahl eigentlich auch katholisch. Letztes Jahr war ich schon einmal bei einer Urnenbestattung, wo ein ehemaliger Arbeitskollege von mir bestattet wurde. Bei dieser Beerdigung wurde überhaupt nicht gebetet. Die Ehefrau und der Verstorbene hatten darauf ausdrücklich verzichtet. Bei den letzten 5 Beerdigungen, wo ich in den letzten Jahren teilnahm, war nur bei der Beerdigung einer Nachbarin von mir und bei der Beerdigung meines Bruders, ein Priester anwesend, der die Beerdigungsfeier leitete. Die Beisetzung meines Bruders, war außerdem die einzige Erdbestattung, alle anderen Beisetzungen waren Urnenbegräbnisse. Es gab vor der Beerdigung meines Bruders jedoch auch eine Diskussion, wo mit einen Urnenbegräbniss geliebäugelt wurde und diese Diskussion wurde nur deshalb schnell beendet, weil mein Vater jede Widerrede abwürgte und strickt auf einer Erdbestattung bestand und erklärte, das er die Beerdigungskosten so und so alleine trägt. Daraufhin sagte ich später zu meiner ältesten Tochter, daß ich unbedingt ebenfalls einmal, für meine Beerdigung, eine Erdbestattung wünsche.